Forschung

Die Glazialgeologische Forschungsgruppe spezialisiert sich auf die Untersuchung der Wechselwirkungen zwischen Geosphäre, Klima und Gesellschaft während des Quartärzeitraums, der letzten 2,6 Millionen Jahre der Erdgeschichte. Unser Schwerpunkt liegt auf geologischen Archiven, um die Dynamik dieser Interaktionen und ihre zukünftigen Auswirkungen zu verstehen.

Wir untersuchen terrestrische Sedimentarchive, wobei sie detaillierte Feldarbeit, Laborverfahren und Modellierung nutzen, um ein chronologisches Rahmenwerk für die Landschaftsevolution zu erstellen. Unsere Gruppe verfügt über ein Labor für Oberflächenaltersdatierung, das in Zusammenarbeit mit mehreren Schweizer Institutionen eingerichtet wurde und sich auf die Analyse von kosmogenen Nukliden konzentriert. Wir verwenden diese Methode zur Datierung geologischer Prozesse und haben umfangreiche Forschungen in verschiedenen globalen Regionen durchgeführt, die zu Erkenntnissen in der Gletscherdynamik, Landschaftsveränderungen und seismischen Aktivitäten beitragen.

Wir haben quartäre Vergletscherungen untersucht, insbesondere in der Antarktis, und dabei die Paläostabilität und die Reaktionen des ostantarktischen Eisschilds auf Klimaveränderungen aufgezeigt. Unsere Forschung umfasst auch den glazioisostatischen Auftrieb in Skandinavien und zeigt den isostatischen Rückprall aufgrund der Entgletscherung und seine Auswirkungen auf die Landschaftsevolution. In der Schweiz haben wir die Deckenschotterformationen untersucht, mit dem Ziel, ihre genaue Chronologie zu bestimmen, was für das Verständnis der Erosionsprozesse und für Sedimentbudgetbewertungen entscheidend ist, insbesondere im Kontext der Entsorgung von Nuklearabfällen.

Schliesslich haben wir die seismische Geschichte und die Verschiebungsraten von normalen Störungszonen im westlichen Anatolien erforscht, unter Verwendung der Datierung mit kosmogenen Nukliden, um seismische Aktivitäten und tektonische Kräfte zu verstehen. Diese Arbeit ist von entscheidender Bedeutung für die Bewertung seismischer Risiken und die Informierung von Erdbebenprognosemodellen.

Weitere Informationen finden Sie auf der englischen Seite.