Für Bauvorhaben, Grundwasservorkommen oder die Erdbebensicherheit spielt der Untergrund eine zentrale Rolle. Modellierungen der Felsoberfläche bieten wichtige Erkenntnisse.
Schon in Ihrer Kindheit war Mirjam Dürst viel mit ihren Eltern draussen in der Natur und am Wandern. In Berührung mit der Geologie kam sie durch zwei Kollegen ihres Vaters, die Geologen waren.
Zuerst startete sie ein Umweltingenieurstudium an der EPFL. Schnell realisierte sie, dass sie insbesondere die Geologie interessierte. Vor dem Wechsel nach Bern schnupperte sie in Geographie- und Geologievorlesungen und entschied sich für das Geologiestudium, da es spezifischer war und bereits konkreter auf einen bestimmten Beruf ausgerichtet war.
Im Studium interessierte sich Mirjam Dürst vor allem für die Quartärgeologie und die Exogene Geologie, im speziellen alles rund um das Thema Erosion. Auch schätzte sie die Ingenieurgeologie, da sie recht angewandt war. Das Highlight waren jeweils die Exkursionen.
Mirjam Dürst erstellte in ihrer Masterarbeit eine Karte der Felsoberfläche der Stadt Bern und Umgebung. Dazu nutzte sie vorhandene Bohrdaten, Profile und ein digitales Höhenmodell. Die neu erstellte Karte dient als Basis für schnelle und präzise Auskünfte für Baugrunduntersuchungen und zur Abschätzung des Grundwasserstauers. Auch für die Erdbebensicherheit ist die Mächtigkeit der Lockergesteine ein wichtiger Faktor.
Bei ihrer Doktorarbeit dehnte sie die Untersuchungen auf den gesamten Kanton Bern aus. Zusätzlich interessierte sie sich für die stark übertieften Gräben, die eine Herausforderung für das Erstellen von Bauwerken sind. Es stellte sich heraus, dass sich solche Gräben durch riesige Schmelzwasserbäche an der Basis von Gletschern bilden, die eine enorme Erosionskraft haben.
Nach der Doktorarbeit startete Mirjam Dürst bei der swisstopo direkt mit einem dreijährigen Projekt, bei dem es um die 3D-Modellierung des gesamten Mittellandes ging. Danach wechselte sie ins Bau- und Raumplanungsamt des Kantons Fribourg. Dort ist sie zuständig für den Bereich Kiesgruben und gravitative Naturgefahren des deutschsprachigen Kantonsteils. Nebst diesen zwei Hauptgebieten ist Mirjam Dürst auch involviert in zukünftige Projekte wie die Nutzung des Untergrunds oder die Suche nach neuen Abbaustandorten für Kies.
Mirjam Dürst schätzt an ihrer heutigen Tätigkeit das interdisziplinäre, selbstständige Arbeiten und dass sie die Verantwortung für einen eigenen Bereich hat. Als Bindeglied zwischen Gesuchstellern und Kanton ist es wichtig belastbar zu sein, selbstbewusst zu reagieren und gegenseitiges Verständnis zu fördern.
Als Mutter von drei Kindern geniesst sie die Möglichkeit für Teilzeitarbeit und macht teilweise Homeoffice. Bereits während dem Studium nutzte sie Gelegenheiten um Erfahrungen zu sammeln, z.B. in Praktika in den Semesterferien oder auch mit Hilfsassistenzarbeiten während dem Studium. Dies empfiehlt sie den Studierenden wärmstens weiter um praktische Erfahrungen zu sammeln.