Die angewandte Geologie befasst sich nicht nur mit der Deponieplanung, sondern auch mit der Beurteilung von Altablagerungen. Die Verantwortung der heutigen Generation besteht nun darin möglichst keine Altlasten für die Zukunft zu generieren. Flugaschen aus KVA-Anlagen stellen eine wesentliche Quelle von Schwermetallen wie Zn, Pb, Cu, Cd etc. in unseren Ablagerungen dar. Mit der neuen VVEA wurden wichtige Weichen gestellt. Die konkrete Umsetzung und die Definition des „Stands der Technik“ erfordern aber wichtige Grundlagenarbeiten.
Gisela Weibel hat in ihrer Dissertation einen sehr wichtigen Beitrag dazu geleistet. Sie hat mit geochemischen und petrographischen Methoden gezeigt, welche Phasen unter welchen Bedingungen eine effiziente Wäsche der Flugaschen ermöglichen und welches die limitierenden Faktoren sind.
In einer sehr umfangreichen Arbeit hat sie den heutigen Stand der Abreicherung (FLUWA) in Laborversuchen nachgebildet und mögliche zukünftige Techniken (FLUREC) mit neuen Ansätzen (Lufteindüsung) ergänzt. Dabei ging es v.a. darum, dass bei den herkömmlichen Verfahren zwar sehr viel Zink abgereichert wird, Blei und Kupfer aber weiterhin in den gewaschenen Aschen zurückbleiben. Mit einem weiteren Oxidationsschritt kann nun auch die Rückfällung dieser Metalle verhindert werden und sie landen nicht in der Deponie, sondern im wieder verwertbaren Hydroxidschlamm.
In einem abschliessenden Werkversuch konnte an der KVA-Linth die Übertragbarkeit in den Grossmassstab gezeigt werden. Diese sehr positiven Resultate ermöglichen nun eine Fortführung des Werkprojektes, unterstützt von Bund, Kantonen und dem VBSA .
Die Dissertation von Gisela Weibel ist ein gutes Bespiel wie die Geologie/Geochemie/Petrographie die Brücke zu industriellen Verfahren schlagen kann und ein wichtiger Beitrag zum schonenden Umgang mit Rohstoffen und der Entlastung unserer Umwelt.