Überblick Forschung

Möchten Sie mehr darüber erfahren, was am Institut für Geologie geforscht wird?

Im unten stehenden Video erhalten Sie einige Einblicke. Oder schauen Sie sich bei den verlinkten Videos aus Medienbeiträgen um.
Weiter unten finden Sie eine Zusammenfassung der 7 Hauptforschungsgruppen.

  

Medienbeiträge und Forschungsvideos

In der letzten Million Jahre gab es mehrere Gletschervorstösse und -rückzüge. Durch die Gletscher entstanden tiefe Tröge, die später mit Sedimenten gefüllt wurden. Um mehr über diese Tröge zu erfahren, erfolgt in Basadingen eine 250m tiefe Bohrung zu Forschungszwecken.
Video: Stefan von Bergen (Berner Zeitung, 10.7.2018)

Beitrag bei Schweiz Aktuell SRF (9.7.2019)

Forschungsrichtungen

Das Institut für Geologie hat 7 Forschungsgruppen. Gemeinsam bieten sie die Grundlagen für das Bachelorstudium. Beim Masterstudium bieten sie gruppenübergreifende Themen an, so dass die Abgänger nach ihrem Abschluss auf ein breitgefächertes Wissen zurückgreifen können.

Gruppe Exogene Geologie

Wie werden aus Berggipfeln Meeres­ablagerungen? Eine einfache Frage mit unzähligen Antworten. Dazu werden Ero­sion, Transport und Ablagerung unter­sucht, der Einfluss von Klima und ge­birgs­bildenden Kräften im Gelände und mit quantitativen Modellen stu­diert.

Neben den heute wirkenden Prozessen werden auch solche geologischer Zei­ten beispielsweise an Kalk und Sand­stei­nen erforscht. Meeres­ab­la­gerungen be­ste­hen tat­säch­lich aus ver­wit­ter­ten Bergen.

Doch ein Rätsel bleibt: Wieviel des Eigers wird in der Nordsee landen?

Forschungsgruppe Exogenen Geologie (In Englisch)

Gruppe Gesteins-Wasser-Interaktion

Seit Jahrmillionen zirku­lie­ren heisse “Mine­ral - Wässer” in der Erd­krus­te. Diese rea­gie­ren mit Gesteinen, wo­durch u.a. wert­vol­le Lager­stätten ent­stan­den sind. Ander­er­seits trans­por­tie­ren sie auch umwelt­schäd­liche, von Men­schen freigesetzte Schad­stoffe.

Wir er­forschen die Wechsel­wirkungen zwi­schen solchen Wäs­sern und den Gestei­nen und tragen zum Auf­finden neuer Ressour­cen (z.B. Me­tal­le, Erdöl), und alter­nati­ver Energie­quel­len (z.B. Erd­wär­me) so­wie zur sicheren La­ge­rung radio­ak­ti­ver und che­mi­scher Abfälle bei.

Forschungsgruppe Gesteins-Wasser-Interaktion (In Englisch)

Gruppe Isotopengeologie

Geologische Fragen vom Erdalter (4.55 Milliarden Jahre) bis zum quartären Klima können mit Isotopen­verhältnissen beant­wor­tet werden. So reflektieren z.B.Kalkschalen plank­to­ni­scher Lebewesen die Temperatur ihres Lebens­raumes. In der Iso­to­pen­geo­lo­gie Bern ist kürzlich die Ca-Isotopenmethode als neues Paläo-Thermometer entwickelt wor­den. Damit zeigte sich: Das Oberflächenwasser der tro­pi­schen Meere war während der letz­ten Eiszeit 3°C kälter. Nur wer die Klimageschichte kennt, kann die Zukunft ein­schätzen.

Forschungsgruppe Isotopengeologie (In Englisch)

Gruppe Mineralogie

Ohne Kristalle keine Gesteine. Die Mineralogie-Kristallo­gra­phie beschäftigt sich mit gesteins­bildenden Mineralien, deren Kri­stall­struktur, Eigen­schaften und technischen Anwendungen. Im Vordergrund der Forschung stehen Silikatmineralien mit grossen Hohlräumen (Zeolithe). Diese werden als Ionen­austauscher (Waschmittel, radioaktive Abfälle) und zur Speicherung von kleinen Molekülen verwendet. Zur Struk­tur­aufklärung benutzen wir Rönt­gen - Einkristallmethoden, die Auf­schluss über die periodische An­ord­nung von Atomen in einem Kristall geben. Ausserdem sind wir ein Kompetenz­zentrum für die Aufklärung der Kristall­struktur von neuen Mineralien.

Forschungsgruppe Mineralogie (In Englisch)

Gruppe Petrologie

Gesteine sind grundlegend wichtig, so­wohl als Rohstoffe wie auch als Archiv der Erdgeschichte, etwa um die Ent­stehung der Alpen und die Dynamik von Vulkanen zu verstehen. Deshalb stu­die­ren wir in der Gesteinskunde (Petro­logie) Minerale und Gesteine, be­stim­men deren Eigenschaften und phy­si­kalisch - chemisches Verhalten quan­ti­tativ.

Die Kombination von Feld­arbeit, Experiment und Theo­rie eröffnet fas­zi­nie­ren­de Einblicke in Pro­zes­se, welche u.a. Kon­ti­nen­te ent­stehen lies­sen, Ozean­bö­den re­zy­klieren, Roh­stof­fe an­reichern…

Forschungsgruppe Petrologie (In Englisch)

Gruppe Quartär- und Paläoklimatologie

Befasst sich mit den Veränderungen der Erde während den Eiszeiten der letz­ten 2.5 Mio Jahren. In dieser Zeit lag Bern mindestens 15 mal unter einer Eis­de­cke. Zugleich hat sich der Mensch zum geologischen Faktor entwickelt, der die Umwelt massiv gestaltet. Kies als Rohstoff und Eiszeitdokument, Glet­scher, Klimawechsel regional und glo­bal sind u.a. unsere Forschungs­ge­bie­te.

In der Quartär- und Paläoklimatologie begegnen sich Erd­wis­sen­schaf­ten, Bio­lo­gie, Archäo­logie, Kli­ma­to­lo­gie, Ethik, Geo­technik und Ent­wick­lungs­politik.

Forschungsgruppe Quartär- und Paläoklimatologie (In Englisch)

Gruppe Tektonik

Die Kontinente der Erde sind als riesige Platten in Bewegung. Wenn zwei Kontinente aufeinander prallen, werden die Gesteine in der Kontaktzone zusam­men gestaucht. Dabei werden die Ge­steins­schichten gefaltet und über­einander ge­scho­ben. Durch die hori­zon­tale Stau­chung und das Über­einander­tür­men ent­steht ein Ge­birge. Die­ses wird dann suk­­zes­sive ab­ge­tra­gen, und Gesteine ge­lan­gen an die Ober­flä­che, wel­che wäh­rend der Kollision in Tie­fen von über 10–30 km ver­senkt wurden.

Forschungsgruppe Tektonik (In Englisch)