Das Institut für Geologie hat 7 Forschungsgruppen. Gemeinsam bieten sie die Grundlagen für das Bachelorstudium. Beim Masterstudium bieten sie gruppenübergreifende Themen an, so dass die Abgänger nach ihrem Abschluss auf ein breitgefächertes Wissen zurückgreifen können.
Gruppe Exogene Geologie
Wie werden aus Berggipfeln Meeresablagerungen? Eine einfache Frage mit unzähligen Antworten. Dazu werden Erosion, Transport und Ablagerung untersucht, der Einfluss von Klima und gebirgsbildenden Kräften im Gelände und mit quantitativen Modellen studiert.
Neben den heute wirkenden Prozessen werden auch solche geologischer Zeiten beispielsweise an Kalk und Sandsteinen erforscht. Meeresablagerungen bestehen tatsächlich aus verwitterten Bergen.
Doch ein Rätsel bleibt: Wieviel des Eigers wird in der Nordsee landen?
Forschungsgruppe Exogenen Geologie (In Englisch)

Gruppe Gesteins-Wasser-Interaktion
Seit Jahrmillionen zirkulieren heisse “Mineral - Wässer” in der Erdkruste. Diese reagieren mit Gesteinen, wodurch u.a. wertvolle Lagerstätten entstanden sind. Andererseits transportieren sie auch umweltschädliche, von Menschen freigesetzte Schadstoffe.
Wir erforschen die Wechselwirkungen zwischen solchen Wässern und den Gesteinen und tragen zum Auffinden neuer Ressourcen (z.B. Metalle, Erdöl), und alternativer Energiequellen (z.B. Erdwärme) sowie zur sicheren Lagerung radioaktiver und chemischer Abfälle bei.
Forschungsgruppe Gesteins-Wasser-Interaktion (In Englisch)

Gruppe Isotopengeologie
Geologische Fragen vom Erdalter (4.55 Milliarden Jahre) bis zum quartären Klima können mit Isotopenverhältnissen beantwortet werden. So reflektieren z.B.Kalkschalen planktonischer Lebewesen die Temperatur ihres Lebensraumes. In der Isotopengeologie Bern ist kürzlich die Ca-Isotopenmethode als neues Paläo-Thermometer entwickelt worden. Damit zeigte sich: Das Oberflächenwasser der tropischen Meere war während der letzten Eiszeit 3°C kälter. Nur wer die Klimageschichte kennt, kann die Zukunft einschätzen.
Forschungsgruppe Isotopengeologie (In Englisch)
Gruppe Mineralogie
Ohne Kristalle keine Gesteine. Die Mineralogie-Kristallographie beschäftigt sich mit gesteinsbildenden Mineralien, deren Kristallstruktur, Eigenschaften und technischen Anwendungen. Im Vordergrund der Forschung stehen Silikatmineralien mit grossen Hohlräumen (Zeolithe). Diese werden als Ionenaustauscher (Waschmittel, radioaktive Abfälle) und zur Speicherung von kleinen Molekülen verwendet. Zur Strukturaufklärung benutzen wir Röntgen - Einkristallmethoden, die Aufschluss über die periodische Anordnung von Atomen in einem Kristall geben. Ausserdem sind wir ein Kompetenzzentrum für die Aufklärung der Kristallstruktur von neuen Mineralien.
Forschungsgruppe Mineralogie (In Englisch)

Gruppe Petrologie
Gesteine sind grundlegend wichtig, sowohl als Rohstoffe wie auch als Archiv der Erdgeschichte, etwa um die Entstehung der Alpen und die Dynamik von Vulkanen zu verstehen. Deshalb studieren wir in der Gesteinskunde (Petrologie) Minerale und Gesteine, bestimmen deren Eigenschaften und physikalisch - chemisches Verhalten quantitativ.
Die Kombination von Feldarbeit, Experiment und Theorie eröffnet faszinierende Einblicke in Prozesse, welche u.a. Kontinente entstehen liessen, Ozeanböden rezyklieren, Rohstoffe anreichern…
Forschungsgruppe Petrologie (In Englisch)

Gruppe Quartär- und Paläoklimatologie
Befasst sich mit den Veränderungen der Erde während den Eiszeiten der letzten 2.5 Mio Jahren. In dieser Zeit lag Bern mindestens 15 mal unter einer Eisdecke. Zugleich hat sich der Mensch zum geologischen Faktor entwickelt, der die Umwelt massiv gestaltet. Kies als Rohstoff und Eiszeitdokument, Gletscher, Klimawechsel regional und global sind u.a. unsere Forschungsgebiete.
In der Quartär- und Paläoklimatologie begegnen sich Erdwissenschaften, Biologie, Archäologie, Klimatologie, Ethik, Geotechnik und Entwicklungspolitik.
Forschungsgruppe Quartär- und Paläoklimatologie (In Englisch)

Gruppe Tektonik
Die Kontinente der Erde sind als riesige Platten in Bewegung. Wenn zwei Kontinente aufeinander prallen, werden die Gesteine in der Kontaktzone zusammen gestaucht. Dabei werden die Gesteinsschichten gefaltet und übereinander geschoben. Durch die horizontale Stauchung und das Übereinandertürmen entsteht ein Gebirge. Dieses wird dann sukzessive abgetragen, und Gesteine gelangen an die Oberfläche, welche während der Kollision in Tiefen von über 10–30 km versenkt wurden.
Forschungsgruppe Tektonik (In Englisch)
