Deponien

Die Deponiekapazitäten sind regional beschränkt und zum Teil auch nicht vorhanden. Projekte für neue Deponiestandorte sind Planungsvorhaben im Spannungsfeld zwischen Schutz- und Nutzungsinteressen und dauern mehrere Jahre. Aufgrund der sich abzeichnenden Deponiemangellage ist es umso wichtiger, den vorhandenen Deponieraum ökologisch und ökonomisch möglichst optimal zu nutzen.

Generell sind die Deponien zukünftig mit weniger strukturgebende Komponenten konfrontiert, da das Potential für eine Verwertung von mineralischen Abfällen bei gröberen Fraktionen >5 mm liegt und die Abfälle immer stärker aufbereitet werden. Die Förderung der Kreislaufwirtschaft führt zu neuen Abfallströmen, die eine neue Beurteilung hinsichtlich Bautechnik und Emissionseigenschaften erfordern. Dies umfasst unter anderem bindungsärmere Abfallströme aus der erweiterten Aufbereitung der Verbrennungsrückstände wie Abpressschlämme und Laugungsrückstände.

Die Fachstelle trägt mit ihren Untersuchungen der hydraulischen und geochemischen Eigenschaften von mineralischen Abfällen viel zum besseren Verständnis von Deponiekörper bei. Nebst Feld- und Laborexperimenten liefern automatisierte Monitorings die Datengrundlage für die Beurteilung der bautechnischen und chemischen Stabilität von Deponien.

Optimierte Deponieeinbaupraxis

Im Fokus der laufenden Projekte liegen auf der Vorbereitung und dem idealen Einbau von Abfällen auf Typ D-Deponien. Die Rückgewinnung von wertvollen Ressourcen aus Verbrennungsrückständen und die Förderung von Holzfeuerungen verändern zukünftig das Deponiesystem stark. Die Fachstelle erarbeitet Angaben zu Materialmischungen die bau- und emissionstechnisch für die Ablagerung bestmöglich sind. Dies umfasst eine chemische Charakterisierung mit Angaben zu Bindungsformen und daraus folgend zum Emissionsverhalten, bautechnische Untersuchungen wie Korngrössenverteilung, Korndichte und die Bestimmung der Einbaudichte in Abhängigkeit des Wassergehalts.

Beurteilung der Nachsorgedauer

Mittels physikalischer und geochemischer Methoden werden die Umweltauswirkungen der Deponierung von Verbrennungsrückständen untersucht und mit Modellrechnungen das Langzeitverhalten von Deponien abgeschätzt. Dabei werden Feldmethoden der Bodenkunde, Laborversuche (Feststoffuntersuchungen und Leaching Tests) sowie hydraulische und geochemische Modellansätze eingesetzt.

Monitoring von kritischen anorganischen und organischen Substanzen auf Deponien

Die Fachstelle baut zusammen mit Partnern Monitoringkonzepte für Deponien auf und begleitet diese wissenschaftlich. Dies umfasst die Überwachung des Inputs (Meteodaten), des Deponiekörpers (Gas, Temperatur) sowie des Sickerwassers. Für das Sickerwassermonitoring stehen automatische Probenahmesysteme im Einsatz, wo u.a. Starkniederschlagsereignisse beprobt werden können. Aktuell im Fokus stehen nebst anorganischen Parametern, die Bestandsaufnahme der PFAS-Belastung von Deponien. Dabei erarbeitet die Fachstelle Grundlagen zur Verteilung von PFAS in Deponiekörpern und ermittelt mit ereignisproportionalen Sickerwasserbeprobungen deren Mobilisierungspotential.